schwachsinnig-intelligente Bezeichnungen

Es gibt die eine oder andere Bezeichnung, bei der man sich guten Gewissens fragen darf, was den Journalisten dazu bewegt hat. Einige dieser Bezeichnungen haben sich derart tief in der deutschen Sprache verwurzelt, dass es einem Angst und Bange dabei werden kann. Es geht dabei um solch unlogischen Doppelwörter wie „schwachsinnig-intelligent„. Entweder geht das eine oder das andere.

Beginnen wir den Exkurs der gruselig-dummen Doppelbezeichnung mit „nachthell erleuchtet„. Ja, man mag es kaum glauben. Aber manchem Texter erscheint selbst die Nacht taghell, da es nachts draußen immer kälter ist als drinnen. Kleiner Scherz. Ich gebe zu, bei 8 Treffern in der Suchmaschine von Google kann man noch nicht von einer großen, sprachlichen Katastrophe reden.

Da sind über 16.000 Treffer schon eine andere Hausnummer. Die Geburt ist etwas Schönes. Die beiden Eltern freuen sich und auch das Neugeborene meldet sich meist lautstark zu Wort. Meistens jedenfalls. In seltenen Fällen kommt es zu einer Totgeburt. Dabei kommt das Baby tot zu Welt. Ein Ereignis, welches man keinen Eltern wünschen möchte. Da es die namentlich bezeichnete Totgeburt gibt, kreieren viele daraus ein „tot geboren„. Die einen nennen es Spitzfindigkeit, die anderen sehen darin ein Paradoxon. Entweder kommt man tot zur Welt oder wird lebendig geboren.

Mein drittes Beispiel wird äußerst häufig verwendet. Und wohl die wenigsten machen sich über diesen Unsinn die notwendigen Gedanken: „tödlich verletzt„. Entweder wurde die Person „nur“ verletzt und lebt noch oder sie ist – bspw. bei einem Unfall – tödlich verunglückt. Aber „tödlich verletzt“ klingt fast schon nach einem kleinen Wunder. Man könnte es auch folgendermaßen formulieren: „verstarb an seinen Verletzungen“ oder „die (schweren) Verletzungen führten zum Tod“.

Sprache wird gebraucht und ist Veränderungen unterworfen. Vieles erhebt sich durch den häufigen Gebrauch zum sprachlichen Standard. Ich möchte mit den aufgezeigten Beispielen auch keine all zu große Kritik üben. Doch manchmal wäre eine andere Bezeichnung einfach die glücklichere Alternative.

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