Reise in die USA mit Hindernissen

Bald könnte eine Flugreise in die USA zum wahren Hindernislauf werden. Wer ab Januar 2009 in die USA fliegen möchte, muss sich auf etliche Umstellungen gefasst machen.
So werden ab Januar von allen Einreisenden an allen Grenzstellen die biometrischen Fingerabdrücke aller 10 Finger gespeichert. Die Speicherung der Fingerabdrücke fällt übrigens bei jeder Art von Einreise an; egal ob diese auf dem Luft-, Land- oder Seeweg erfolgt. Das unter dem Namen US-Visit gestartete Projekt hat bis heute von ca. 90 Millionen Einreisenden die Fingerabdrücke gespeichert. Man lobt auch bereits die ersten Erfolge. So konnte man 2400 Menschen fassen, welche bspw. gefälschte Pässe bei sich hatten. Dies entspricht einer Quote von 0,000026 Prozent. Und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Kriminellen an die neuen Gegebenheiten angepasst haben. Doch Fingerabdrücke müssen sein. Die USA haben sogar soviel Angst vor ihren ausländischen Gästen, dass sie auch bei der Ausreise wieder die Fingerabdrücke kontrollieren möchten; augenscheinlich aus Angst, jemand könnte seine Visumzeit unerlaubt überziehen.

Ebenfalls ab Januar 2009 wird das neue „Electronic System for Travel Authorization“ (ESTA) vom US-Heimatschutzministerium gestartet. Hierbei müssen Touristen 3 Tage vor der Einreise über das Internet einen entsprechenden Fragebogen ausfüllen. Was man früher im Flugzeug als Einreiseformular von der Flugbegleiterin überreicht bekommen hat, soll nun ab Januar durch ein elektronisches Formular im Internet ersetzt werden. Kurzfristige Einreisen z.B. bei Geschäftsterminen oder wegen Krankheits- oder gar Sterbefällen sind wegen der 3-Tagesfrist mehr oder weniger ausgeschlossen. Wer sich allerdings mal über das Internet registriert hat, kann die selben Daten bis zu zwei Jahre lang nutzen. Es ist allerdings noch nicht geklärt, welche Daten im Detail erfasst werde sollen und ob bereits Reisebüros die Anmeldung für den Fluggast übernehmen können. Die neue „elektronische Fluggastdaten-Authorisierung“ betrifft übrigens alle Touristen aus Ländern, welchem am „Visa Waiver Program“ teilnehmen und somit von der Visumspflicht befreit sind.

Die zunehmende Datensammelwut der amerikanischen Regierung ist bedenklich und gefährlich. Es werden millionenfach Daten von völlig unschuldigen Personen über Jahre hinweg gespeichert, nur um theoretisch ein paar wenige Terroristen dingfest machen zu können. Und welcher Terroranschlag lässt sich dadurch verhindern?

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