Von über 500.000 Bundesbürgern finden sich seit ein paar Tagen die kompletten Daten aus den Registern der Einwohnermeldeämter im Internet wieder. Zu den Daten der betroffenen Bürger zählen neben dem Namen und der Anschrift auch die Religionszugehörigkeit, das Passfoto und noch andere (wissenswerten) Angaben. Schuld daran haben die Einwohnermeldeämter selbst, denn sie haben ihre Software mit dem Standardpasswort betrieben (Superuser-Passwort). Da dieses Passwort bekannt ist, konnten findige Hacker relativ problemlos auf die Daten der registrierten Bundesbürger zugreifen.
Dieser Vorfall zeigt wieder einmal mehr , wie wichtig der Umgang mit dem Datenschutz ist. Vielleicht erkennen nun auch die letzten Zweifler die Wichtigkeit eines Datenschutzes. Denn es geht schon seit langem nicht mehr um den berühmten Spruch „Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten„.Doch der Vorfall in den Meldeämter ist nicht die einzige Schlappe beim Datenschutz. In den letzten Monaten und Jahren gab es etliche Fälle, bei denen hochsensible Daten von Bürgern bzw. Kunden von Unternehmen öffentlich zugänglich im Internet landeten.
Der Datenschutz wird indes weiter behandelt als wäre es nur Option. Mehr als Lippenbekenntnisse sind von den betroffenen Unternehmen bzw. Behörden nicht zu erwarten. Denn Fakt ist: je mehr Daten gesammelt werden, desto größer wird die Gefahr eines Daten-GAUs (größter anzunehmender Unfall). Der Verlust von persönlichen Daten bzw. die unsichere Aufbewahrung derselben bleibt meist ohne nennenswerte Folgen.Man verspricht Verbesserungen beim Datenschutz. Doch wie sehen diese aus? Auch fehlen nötige Rechte und Handhaben, um bei einer Verletzung des Datenschutzes gerichtlich gegen die Betreiber der Datenberge vor zu gehen. Die Politik ist gefordert, möglichst schnell das Thema Datenschutz auf die Tagesordnung zu setzen.
Die Politik hat den Datenschutz auf der tagesordnung, ist aber z.Zt. eher dabei, den Datenschutz immer weiter zu verwässern!