Warum sind Fernost-Produkte so günstig?

Der neue DVD-Player des völlig unbekannten Herstellers ‚yiamu‘ ist gut 30% günstiger als das Produkt aus europäischen Landen. Auch das Auto aus Fernost von ‚Hunday‘ bekommt man für mindestens 20 Prozent günstiger als ein vergleichbares Automobil „Made“ in Germany.

Den Produkten aus Fernost haftet meist der Ruf von Billigware an. Doch die meisten Geräte sind neben billig auch noch günstig.

Ich lasse mal die vielen Billigplastik-Spielzeug-Hightechgeräte außen vor. Denn es gibt auch richtig gute Ware aus Fernost: stabil, durchdacht, Hightech auf dem neusten Stand und aus edelsten Materialen gefertigt. Doch wie schaffen es die Chinesen, Taiwanesen, Malaien, Japaner oder Koreaner beim Preis immer gut 20% unter europäischen Durchschnitt zu liegen? Der Vorstandsvorsitzende einer deutschen AG wüsste, was er Ihnen auf diese Frage zu antworten hätte: „Dort drüben lässt sich günstiger produzieren. Die Löhne und Lohnnebenkosten sind niedriger.“ War’s das schon?

In mir keimt die Vorstellung, dass es nicht nur alleine die Löhne sind, wieso Produkte in Fernost günstiger zu produzieren sind. Dafür klingt die „Ausrede“ zu einfach.
Wer die Wirtschaftsmeldungen der letzten Monate und Jahre analysiert, wird eines feststellen: die deutschen Unternehmen entwickeln sich zu einem neuem Weltmeister. Die Krone des Weltmeisters wird verliehen fürs Schmieren, Bestechen, Steuern hinterziehen, Mauscheln und für überhöhte (Vorstands-)Gehälter.

Ob Siemens, Daimler-Chrysler, Deutsche Bank, Deutsche Telekom, E.ON, Volkswagen oder andere deutsche Unternehmen, alle hatten bereits mehr als einmal schlechte Nachrichten erzeugt. Mal geht es um 50 Millionen für die Vorstände, ein anderes Mal sind es Bestechungsgelder in dreistelliger Millionenhöhe, wieder ein anderes Mal soll im ganz großen Stil an allen Ecken geschmiert worden sein. Unter deutschen Managern ist daneben auch das Versenken von Millioneninvestitionen ein beliebtes Spiel. Da werden ganze Unternehmensbereiche um- oder eingegliedert, sinnlose Zukäufe getätigt, oder … Die goldene Managerregel lautet dabei wohl meist: Der Weg ist das Ziel; egal was hinten dabei rauskommt.

Mich beschleicht der leise Verdacht, dass in deutschen Landen im großen Stil gern in die eigene Tasche gewirtschaftet wird. Wo viele Millionen eines Unternehmens auf ihren Verwendungszweck warten, wird erst einmal die eigene Hand aufgehalten. So lange die Umsätze sprudeln, wird fleißig der Rahm abgeschöpft. Am Anfang des Endes, wenn das Boot zu sinken beginnt, sind wie immer die anderen schuld. Dann werden Notfallpläne erstellt. Mitarbeiter sollen z.B. auf Löhne verzichten, um ihren eigenen Arbeitsplatz zu sichern.

Ich kann nicht beurteilen, ob es in Fernost ebenso korrupt zugeht wie in Deutschland. Für deutsche Produkte lässt sich allerdings eines feststellen: würden all die versenkten und verschmierten Millionen in die Produkte fließen, könnten die Preise hierfür ebenfalls um ca. 20% günstiger ausfallen. Denn was in irgendwelchen dunklen Kanälen versickert, kann natürlich nicht für Preisreduzierungen herhalten.

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Ein Kommentar

  1. find i gut was du schreibst, nur wueten die gleichen manager auch im fernen osten.. und zwar viel heftiger.. irgendein VW-Leiter hat wegen dem schon oeffentlich gejammert -> sinngemaess man muss heutzutage schmieren um ueberhaupt an irgendwelche auftraege zu kommen!!
    fazit: das system ist kaputt und die menschen passen sich da nur an..

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