Killerspiele sind böse !!1!!!!1Elf

Wenn unsere Politiker nur bei jedem Thema so schnell wären wie bei Schulmassakern. Kaum hat wieder ein (Ex-)Schüler mit Schusswaffen wild um sich geschossen, und wie im letzten Fall sich auch selbst umgebracht, schon stehen unsere Politiker bei Fuß und fordern unisono ein Verbot von Killerspielen.

Bei keiner der zurückliegenden Diskussionen und angedachten Verbotsregelungen wurde offen über die tatsächliche Lage reflektiert. Es wird meist weder das familiäre und das allgemeine Umfeld des „Täters“ näher beleuchtet, noch wird neutral über Ego-Shooter diskutiert. Sobald sich ein Massaker an einer deutschen Schule abgespielt hat, setzt offensichtlich der menschliche Verstand bei den Politikern aus. Da wird dann all zu gern alles typisch schwarz-weiß gemalt.

Wer redet gern darüber, dass der Täter sich lieber mit Schusswaffen als mit der Kultur fremder Länder beschäftigt hat? Wer erwähnt, dass das familiäre Umfeld des „Killers“ einem Minenfeld glich? Was haben die Eltern gemacht? Wo war die Liebe der Mutter? Wie wurde er erzogen? Wie war das Verhalten zu Mitschülern und die Leistungen in der Schule? Welche „heimlichen“ Hobbys hatte der Todesschütze?
Es wird ebenfalls kaum erwähnt, dass die sogenannten „Killerspiele“ nur einen Bruchteil der Freizeitbeschäftigung ausmachen. Dank Internet kann man sich die Zeit auch mit dem Lesen von „Tötungsanleitungen“ – im wahrsten Sinne des Wortes – tot schlagen. Oder man spielt in freier Natur mit der Gotcha-Kanone.

Es ist einfach naiv und blind gedacht. Wer „Killerspiele“ verbietet, löst damit keineswegs das Problem von Schulmassakern. Wer unbedingt einen Ego-Shooter spielen möchte, schafft dies dank Tauschbörsen problemlos. Auch wird ein Gesetz es nicht verhindern, dass 12-Jährige Shooter-Games spielen, welche erst für Erwachsene gemacht und erlaubt sind. So leicht kann sich die Politik hier nicht aus der Verantwortung reden.

Wo bleiben die Vorschläge, das Bildungssystem zu restruktuieren? Keiner denkt laut darüber nach, die gröbsten Fehler in der Erziehung zu suchen. Sowohl die Eltern als auch die Schule versagen immer mehr. Die Lehrer in den Schulen sind überfordert und den Eltern ist es egal, was der Sprössling im eigenen Zimmer ausbrütet. Es fehlt die Liebe und es fehlt vor allem die Kommunikation!

[Nachtrag]
Sebastian B., der Amokläufer von Emsdetten hat sich durch einen Schuss in den Mund umgebracht. In welchem Killerspiel hat er dies gelernt? Geht so etwas überhaupt bei Ego-Shootern?

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Ein Kommentar

  1. Vorschlag:
    Schulen schließen! Ohne Schulen keine Schulmassaker mehr! ;))

    Nein, jetzt mal ernsthaft: Ist doch alles nur PR für die Politiker. Die große Wählerschaft von z.B. Herrn Stoiber mag doch genau sowas hören! IHM ist das wahrscheinlich völlig egal, ob Ego-Shooter wirklich böse sind und ob das alles irgendwie zusammenhängt. Wahrscheinlich, ist es sogar jedem sonnenklar, dass das ein Verbot von Killerspielen nüscht bringt. (Am besten fand ich noch den Vorschlag auch noch den Zugriff auf die Internetseiten zu beschränken, die sowas verkaufen!)

    Meine Meinung:
    Hier geht es nur darum, dem „Mob“ zu gefallen und nicht Lösungen zu finden! Solange die BILD-Zeitung sagt, dass Killerspiele böse sind, solange müssen es auch die Politiker, ansonsten werden sie aus ihrem Job gemobbt.

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