EU fordert Werbung ohne Klischees

Die EU-Abgeordnete Eva-Britt Svensson forder im Europäischen Parlement: „Geschlechtsspezifische Klischees in der Werbung stecken Frauen, Männer, Mädchen und Jungen in eine Zwangsjacke, beschränken Individuen auf vorgegebene künstliche Geschlechterrollen, die oftmals herabwürdigend, beschämend und erniedrigend für beide Geschlechter sind„. Und die meisten der anderen EU-Abgeordneten finden ihren Vorschlag für toll und wollen bei einer Abstimmung sich für dieses Vorgehen einsetzen.

Werbung ohne Klischees?
Es geht um putzende Hausfrauen, Frauen am Herd, an der Waschmaschine oder andere Geschlechterklischees. Doch was bleibt von der Werbung dann noch übrig? Die Werbung lebt von Klischees. Ob es nun die potentiellen Aufgaben einer Frau im Haushalt sind oder der Mann, der gerne schnelle Autos fährt. Auch Jugendliche, welche ein Klingelton-Abo sich zulegen oder Männer, die gern mit der Bohrmaschine rumwerkeln, schlussendlich geht es in der Werbung fast immer um Klischees bzw. um Zielgruppen. Diese direkt anzusprechen, ist in meinen Augen weder verwerflich noch diskriminierend.

Wollen wir zukünftig nur noch sinnfreie Werbung von furzenden Affen, welche auf dem Klo sitzen und danach mit einem Raumdeodorant das WC wieder gut duftend haben wollen? Oder wollen wir nur noch hopsende Pinguine sehen, welche gern mal eine eisgekühlte Milchschnitte sich einverleiben? Oder müssen bei Haushaltsreinigern zukünftig immer beide Geschlechter gezeigt werden, wie sie die Badewanne glätzend schrubben?

Der Vorschlag der EU-Abgeordneten Eva-Britt Svensson ist nicht nur weltfremd sondern verfehlt auch komplett die komplette Sicht auf den „Geschlechterkampf“. Wenn erst einmal die Damen am Herd aus der Werbung verschwunden sind kommen als nächstes die Männer drann, welche nicht mehr in Verbindung mit teurem elektronischen Spielzeug gezeigt werden dürfen. Dies ist für Frauen ebenso diskriminierend – nur weil sie eben nicht so technikverspielt sind. Und alkoholtrinkende Jugendliche sind ebenso ein Klischee, welches an dieser Stelle sofort mit verbannt werden sollte.

Die Forderung ist Irrsinn und Schädigung der werbenden Wirtschaft zugleich. Vernünftiger wäre es indes, die Bildung an den Schulen zu fordern und die Aufstiegs- und Bildungschancen zwischen Männern und Frauen anzugleichen. Doch dies ist der Frau Svensson wahrscheinlich zu komplex und zu schwierig. Dann lieber ersatzweise furzende Affen auf dem Klo.

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6 Kommentare

  1. ja, ich lese immer mehr über diese geschichte, also es ist eine Mode geworden , in jeden Forum redet man darüber, heute habe ich es zum beispiel wieder gelesen in konsumgoettinnen.de…aber mal ehrlich…wer will bloss NUR KORREKTE Werbung? Korrekte Firme? ist ja doch langweilig.

  2. Jonny hat Recht. Schaut sie mal an diese „Kämpferin“ für Obstruses. Findet nur in der EU, die abgeschafft werden sollte, ein verklemmtes Forum. Und dafür wird sie noch bezahlt. Die Welt ist verrückt geworden!

  3. klar wird gerade auf vielen foren, auch auf konsumgöttinnen.de, scharf über das thema diskutiert und einiges mag auch stimmen über klischees in der werbung, dennoch bin ich der meinung, dass werbung ohne klischees einfach nicht funktionieren kann, denn wie will man sonst eine kleine geschichte bzw. die kernbotschaft in 30 sekunden rüber bringen??? werbung spielt mit klischees und solange es nicht übertrieben ist, finde ich das auch ok…auch aus diesem grund finde ich die neue regelung des europäischen parlaments etwas zu hart.

    Werbung wird klischeehaft gemacht, um einen Typ anzusprechen und nicht um diesen Typen zu generieren….

  4. Ist die Sache mittlerweile eigentlich schon weitergegangen? Über Google finde ich nur Artikel aus dem September 2008, als der Ausschuß das beschlossen hat. Aber verbindlich dürfte das doch noch nicht sein, oder?

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