Frustriert dank Web 2.0

Es reicht. AJAX nervt!
So schön die neue Web 2.0 Welt auch sein mag, sie passt allerdings nicht so recht ins Konzept der heutigen Webbrowser.

Das beste Beispiel hierfür ist für mich der Webmailer von Yahoo: mail.yahoo.de
Früher war man innerhalb von 3 Sekunden eingeloggt. Schnell und problemlos. Selbst mit einer Modemverbindung konnte man blitzschnell seine Yahoo-Mails checken.
Und heute? DSL-Verbindung ist Pflicht, denn ca. 1 MB wollen erst einmal in den Browser geladen sein, bevor die schicke Javascript-Oberfläche sich geladen hat. Sofern die Ajax-Elemente überhaupt eine Reaktion zeigen. Oft muss man zwei- oder dreimal klicken. Häufig bleibt der Ladezustand aber auch ganz hängen. Und ganz nebenbei sollte man immer den passenden Browser parat haben. Denn nicht alle Web-Betrachter eignen sich für solch modernen Firlefanz.

Dank neuer Internettechnologien bzw. der geschickten Kombination aus verfügbaren Methoden und Funktionen entstanden bis heute sehr viele gut gemachte Webdienste: YouTube, WordPress, Flickr, Typo3, u.v.a.

Das größte Manko, mit welchem fast alle modernen ajax-motivierten Dienste zu kämpfen haben, ist deren Abhängigkeit vom passenden Browser. Das Internet wurde allerdings in seiner Ursprungsform unter der Prämisse entworfen, browser- bzw. systemunabhängig erreich- und bedienbar zu sein. Moderne Technik macht das Internet nun abhängig von Geschwindigkeit, Browser und Sicherheitseinstellungen.

Ich begrüße die neuen Webdienste; nicht dass hier ein falscher Eindruck ensteht. Nur stecken diese hochgezüchteten Technologien im falschen Gewand. Die heutigen Browser sind noch nicht reif dafür. Dies liegt zum einen daran, dass es konkurrierende Javascriptversionen und dazu noch untereinander mehr oder minder inkompatible Versionsnummern gibt. Zum anderen gibt es kein browser- bzw. herstellerübergreifendes Konzept für die notwendigen Einstellungen. Jeder Hersteller köchelt hier sein eigenes Süppchen und verpasst seinem Browser die Einstellungen, die ihm als ideal gelten.

Die neue, moderne Web 2.0 Welt könnte so schön sein. Wie wäre es mit einem Update auf Web 2.1 mit folgenden Bedingungen:

  • Es wird ein einheitliches Javascript eingeführt, welches auf jedem Browser zum selben Ergebnis führt.
  • Die Hersteller einigen sich auf verbindliche Einstellungsprofile, z.B. „Ajax-ready“ oder „Text-only“.
  • Die Entwickler von Ajax-Anwendungen erwägen die Verbreitung einer zusätzlichen „Lowend-Version“, für Personen welche keinen schnellen Internetzugang ihr Eigen nennen.
Please wait...

2 Kommentare

  1. Das ist so nicht ganz richtig.
    Richtig ist, dass die Browser noch veschiedene JavaScript-Versionen verwenden, wobei aber die meisten Funktionen trotzdem von allen unterstützt werden. Ich denke, dass die neuen Funktionen von JavaScript 1.7 im Firefox noch nicht einmal annähernd von „normalen“ Webentwicklern verwendet werden.

    Nicht richtig ist, dass sich moderne Browser nicht alle für diesen „Firlefanz“ eignen. Sie eignen sich sehr wohl. Nur muss eben der Entwickler ein wenig mehr Aufwand in sein System stecken und dabei so manche proprietäre Funktion weglassen. Modale Fenster gehen eben nur mit der Microsoft-Funktion, wenn man diese haben *muss* leiden Nutzer alternativer Browser. Fertig.

    Meine Meinung: fehlende Entwicklungszeiten (üblicherweise legen diese ja _nicht_ die Entwickler fest), fehlende Testszenarien mit alternativen Browsern, bzw. absichtliches Ignorieren dieser und utopische Vorstellungen vom Auftraggeber lassen solch große Projekte wie Yahoo Mail leider gelegentlich ausufern und schlecht nutzbar werden. Bitte nicht immer auf die Browser schimpfen, die arbeiten doch daran 😉

    Anmerkung: YouTube lebt von Flash, nicht von AJAX.

  2. Es mag sein, dass fast alle neueren Browser JavaScript 1.7 verwenden. Wenn dem so ist, frage ich mich allerdings, wieso viele AJAX-Dienste nur mit bestimmten Browsern funktionieren; Opera 9 bspw. unterstützt bis JavaScript 2.0.

    Daneben bleibt das Geschwindigkeitsproblem bestehen. JavaScript ist in manchem Browser schneckenlangsam und in vielen Browsern sehr fehleranfällig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.