Das neue Programm der CDU – die treffsichere Mitte

Angela Merkel hat das neue Programm der CDU vorgestellt. Alles soll anders werden. Man möchte sich neu orientieren. Der neue Leitsatz lautet: Die Mitte. Die Mitte ist dort, wo die meisten Wähler sind, so oder so ähnlich wird man sich diesen neuen Geistesblitz erdacht haben. Die CDU ist ab sofort nicht nur mehr die Partei der Kapitalisten und Katholiken sondern – und dies vor allem – die Partei der arbeitenden Bevölkerung, des Proletariats und der sozial Schwachen. Die CDU möchte alle Gruppen in sich vereinigen – die Über-Partei quasi. Anecken ist schlecht, und schlecht ist wohl auch eine klare Abtrennung zu anderen Parteien.

Der neue Leitsatz der CDU passt zur beliebten Leibspeise der Deutschen: Eintopf. Alles was weg muss in einen Topf, gut durchkochen lassen, etwas Salz und Pfeffer, fertig. Falls etwas Geschmack fehlt, kann man hier und da ja noch ein paar günstige Würstchen beigeben. Brot gibts auf alle Fälle mit dazu.

Die Mitte ist so langweilig wie Dauersonne
In der Mitte treffen sie sich alle – so wie Hundertausende von Deutschen auf Mallorca. In der Mitte gibt es viel zu holen, was die Steuereinnahmen der arbeitenden Bevölkerung betrifft. Für die Mitte muss allerdings auch das meiste Geld wieder ausgegeben werden. Wer es nicht bis zur Mitte schafft, der wird am Auf- oder gar Abschwung auch nicht teilhaben (können) – wenn man auf diese Art und Weise das Parteiprogramm der CDU interpretieren darf.
Der Mitte wird die nie versiegende Glückseligkeit versprochen. Wenn die CDU es durch die Mitte in die Mitte schafft, dann wird es für alle Kamellen regnen – von Januar bis Dezember. Es werden goldene Zeiten anbrechen, für all jene aus der Mitte. Die Sonne wird über Deutschland nie mehr wieder untergehen. Dass dies nicht geht, sollte jedem klar sein. Doch Frau Merkel möchte mit ihren weit geöffneten Armen genau jenes der Wählerschaft klar machen: Dauersonne für alle aus der Mitte – bis zum bitteren Sonnenbrand.

Und was ist mit Links und Rechts?
In der Mitte ist die Grube am tiefsten und der Weg zum Rand am längsten. In der Mitte trifft sich nicht nur die High-Society. Da das Zentrum immer attraktiver ist als die Kante, kommt auch die „Randbevölkerung“ gern in die Mitte. Doch wenn der Blick nur gen Mittelpunkt gerichtet ist, verliert man den Kontakt zu den wechselunwilligen Randschichten. Ob man damit nun die linke oder die rechte Szene noch weiter ins Aus manövriert, stellt dabei für die politische Lage keinen Unterschied dar. Das Glück liegt nicht alleinig nur in der Mitte. Das wäre zu einfach.

Das Schlechte von der SPD geklaut
Früher war die SDP die Volkspartei und somit die Partei der Mitte. Doch was hat es gebracht? Nichts. Man hat mit vollen Armen verteilt, was gar nicht vorhanden war. Mit dem Gießkannenprinzip hat die SPD über Jahre versucht, jedem im gleichem Maße gerecht zu werden. Doch was kommt dabei raus, wenn man versucht, alle gleich zu behandeln? Richtig: weiterhin Mittelmaß. Dieses Gießkannenprinzip ist auch ein Grund dafür, wieso wir heute so große Staatsschulden haben. Je mehr man dem ganzen Volk versucht, gerecht zu werden, je größer werden die Begehrlichkeiten. Und da man (als SPD) zu bestimmten Gruppen nicht nein sagen konnte, hat man weiterhin aus den Vollen geschöpft. Man brauchte dazu nur neue Schulden machen – was ja keinem sonderlich weh tut.

Die Mitte – bloß nicht
Wenn man sich erst einmal in der Mitte niedergelassen hat, braucht man sich nicht mehr groß zu bewegen. Denn aus dem Zentrum heraus kann man ganz schlecht aus der Bahn geworfen werden. Doch was gibt es schlechteres als Stillstand?
Was möchte die CDU in der Mitte? Ist dies ein verzweifelter Versuch, einfach nur mehr Wählerstimmen zu ködern? Oder geht es den Damen und Herren der CDU ernsthaft darum, ehrliche und aufrichtige Politik zu machen? Mit solch schnittigen Wahlkampfreden rund um die Mitte aktiviert man prinzipiell nur die niedrigen Instinkte beim Menschen. Wir setzen uns alle die rosa-rote Brille auf, hoffen auf den (Geld-)Segen von oben und göttern solange unserer ersten Bundeskanzlerin hinterher. Das wars. Und mehr steckt im Wahlprogramm der CDU leider auch nicht drin. Denn in der Mitte ist zwar viel Platz aber auch viel (heiße) Luft.

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Ein Kommentar

  1. Ist ja interessant: Kaum wird die Partei „Deutsche Mitte“ (www.deutsche-mitte.de ) grösser und somit gefährlicher für die Politik Merkels, dann schwafelt man etwas von Mitte um die Wähler zu verwirren. Schaut euch das Programm der wirklichen Partei mit diesem Namen an – DAS lohnt sich!!!

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