Unserer Bundesregierung vertrauen

„Sie können uns vertrauen.“ Wie oft hat man diesen Satz in den letzten Tagen aus dem Munde von Angela Merkel hören können? Auch bei ihren Amtskollegen- und kolleginnen wurde sehr oft das „Vertrauen“ ausgesprochen. Vertrauen ist in diesen Tagen sehr wichtig – angesichts den Turbulenzen an den Finanzmärkten. Und nun sollen die Bürger genau jenen Regierungen Vertrauen schenken, welche sie jahrelang über den Tisch gezogen haben.

Über Jahrzehnte galt in Regierungskreisen die Macht von Unternehmen mehr als der Wunsch der Bürger. Jegliche Forderungen der Bürger wurden hinten angestellt. Wichtiger war es den Staatsvertretern, den Unternehmen größtmöglichen Spielraum zu geben. Die Quittung wird uns in diesen Tagen an den Börsen präsentiert. Doch nun heißt es Vertrauen zu zeigen.

Die Spareinlagen sind sicher. Das Geld des einfachen Mannes soll ebenso staatlich gesichert sein wie die Handlungsfähigkeit der Unternehmen. Ein Paradoxon. Wenn sich keine grundlegenden Änderungen am System ergeben, wird sich auch auf lange Zeit nichts am Finanzsystem ändern. Auch werden Unternehmen nicht urplötzlich zu sozialen Samaritern der Zeit. Aber Vertrauen ist wichtig.

Ich persönlich lege kein sonderlich großes Vertrauen in die Aussagen unserer Regierung. Die großen Parteien haben in den letzten Jahren eindrucksvoll gezeigt, wie sehr sie das stellenweise blinde Vertrauen in die Arbeit der Regierung verspielt haben. Da hilft es nun wenig, wenn man dem Wähler warme Worte um den Hals bindet. Was soll sich auch groß ändern? Man versucht die angespannte Lage auszusitzen; in der Hoffnung, man kann nach der Krise ungeniert genauso weitermachen wie vor dem Crash. Der nächste Zusammenbruch ist dann nur eine Frage von Jahren.

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