Industrie ist gegen stärkeren Datenschutz

Als könnten die Peinlichkeiten und der Imageverlust aus den Datenpannen bei T-Mobile nicht groß genug sein.Nun gibt es erste, kritische Stimmen aus der Werbewirtschaft gegen die Verschärfung des Datenschutz. Im Bundestag wurde ein neuer Gesetzesentwurf ausgearbeitet, welcher den Unternehmen die ausdrückliche Zustimmung des Kunden vorschreibt. Andernfalls dürfen die Unternehmen die Daten ihrer Kunden nicht an andere Firmen weitergeben.

Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) beziffert den dadurch entstehenden Schaden auf ca. fünf Milliarden Euro. Der Werbewirtschaft würde dies angeblich das finanzielle Aus bedeuten. Das ZAW warnte in einem Schreiben an die Poltiker vor „großen Schäden für Medien, Druckindustrie, Post, Adressunternehmen und Dialogagenturen durch überzogenen Datenschutz„. Andererseits darf man aber auch feststellen: wenn man sich als potentieller Kunde für ein Produkt oder eine Dienstleistung interessiert, wird dies seine berechtigten Gründe haben. Interessiert man sich für das Produkt nicht, dann möchte man (wohl) auch keine Werbung dafür erhalten. Und schlechte Produkte werden durch den massenweisen Versand von Werbung auch nicht besser.

Laut einem Sprecher des ZAW orientiere sich die Politik zu sehr an Kriminellen, welche illegal mit Daten handeln würden. Moment mal liebe Werbewirtschaft: wer zieht sich denn ohne Erlaubnis des Empfängers von allen möglichen Quellen die entsprechenden Adressdaten? Wer setzt sich stets über die Interessen der Verbraucher hinweg? „Ich möchte diese Werbung nicht.“ „Ja, ist notiert.“ Was passiert? Wochen später liegt ein weiteres Werbeschreiben im Briefkasten. Das ist nicht kriminell? Nein, das erhält Arbeitsplätze! Und zugleich ist der Verbraucher immer auf dem neusten Stand. Zum Geier, liebe Industrie, wenn ich das aber nicht möchte? Interessiert nicht. Das Wohlergehen einer Industrie ist wichtiger .. und die vielen Arbeitsplätze nicht zu vergessen.

Ich hoffe der Bundesrat kippt nicht in der letzten Minute den geplanten Gesetzesentwurf. Möglich wäre es. Denn die hirnerweichende Werbe- und Kaffeefahrt der deutschen Werbewirtschaft soll ja nicht umsonst innitiert worden sein. Die Industrie weiß normalerweise, wem sie die entsprechenden Werbebotschaften zusenden muss.

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