In Kopenhagen wird immer noch darum gestritten, wie man das Weltklima retten kann. Die eigentlichen Umweltsünder, vornweg die USA, China und auch Deutschland, sind nicht zu Zugeständnissen bereit. Solange die Auswirkungen der Erwärmung nicht für jeden spürbar sind, wird sich daran wohl auch nicht so schnell etwas daran ändern. Doch es könnte jeder selbst seinen Beitrag leisten, wenn nur die Anreize richtig gegeben wären. Die meisten CO2-Gase entstehen bei der Produktion von Strom. Solange es aber günstiger ist, mehr Strom zu verbrauchen, solange wird es auch keinen echten Klimaschutz geben.
Über 75 Prozent des Stromes wird mit fossilen oder atomaren Energieträgern generiert. Nur ca. 15 Prozent des Strommixes entfallen auf regenerative Energiequellen. Und nun kommt das Groteske: wer mehr Strom verbraucht, zahlt weniger für seinen Stromverbrauch – umgerechnet auf die KWh. Ein niedriger Stromverbrauch wird somit nicht ernsthaft belohnt. Und damit wird auch kein echter Klimaschutz betrieben.
Auf der einen Seite ist die Regelung gerecht. Für Familien mit vielen Kindern wäre es fast unbezahlbar, wenn mit steigendem Verbrauch auch der Preis für die KWh steigen würde. Auch Betriebe sollten nicht zusätzlich damit belastet werden, wenn sie für einen höheren Stromverbrauch die selben hohen KWh-Preise wie ein Singlehaushalt zu zahlen hätten. Doch auf der anderen Seite bietet diese Regelung keinen Anreiz für Energieeinsparungen.
Es ist im Sinne des Klimaschutzes äußerst grotesk, wenn es für echtes Stromsparen keinen finanziellen Anreiz gibt. Wer über einen bestimmten Verbrauchswert kommt, erhält von den Stromlieferanten einen günstigeren Preis. Für Gewerbe und Firmen gibt es schon seit langem viel günstigere Strompreise als für Privathaushalte. So kann allerdings kein ernst gemeinter Klimaschutz funktionieren. Und die Energieproduzenten tun ihr übriges, um mit entsprechenden Marketing sich ein grünes Öko-Image zu verpassen. Vattenfall startete letztes Jahr die Aktion Klimaunterschrift, um für mehr regenerative Energiequellen zu werben. Mit der Umstellung auf Energiesparlampen soll auch jeder Bürger der EU zum Stromsparen beitragen. Doch dies ist alles im Grunde nur Green-Washing.
Echter Klimaschutz funktioniert anders. Aber dabei würden die Einnahmen der Energiekonzerne geringer ausfallen und jeder müsste seinen eigenen Lebensstil ändern. Solange man aber für einen höheren Stromverbrauch geradezu belohnt wird, kann damit auch nicht das Klima gerettet werden. Solange der Anteil an regenerativen Energieträgern weiterhin auf diesem niedrigen Niveau verharrt, ist es äußerst grotesk, einen höheren Stromverbrauch mit geringeren Stromkosten zu verbinden.
Herzlich willkommen,
zur weltweit ersten Stromverbrauchsstatistik eines Privathaushaltes. Jeweils zu Monatsbeginn werden interessierte Mitmenschen über den aktuellen Stromverbrauch und die aktuellen Stromkosten meines 4-Personen-Haushaltes informiert.
Die letzte Info vom 1.12.2009 ist ersichtlich unter:
http://meinekleine.kleinezeitung.at/999999/stories/378978/