Chinesischer Billig-Honig eine Gefahr für deutsche Imker?

Honig gehört unter neben Olivenöl zu den Lebensmitteln, bei welchen am häufigsten gefälscht wird. (komplette Liste) Über 70 Prozent des in Deutschland verkauften Honigs wird importiert. Zu den Hauptimportländern gehören China, Ukraine, Mexiko und Argentinien. Und nicht immer ist es nur reiner Honig, der da importiert wird. Gestreckt wird das Original beispielsweise mit Zuckersirup. Oder in chinesischen Fabriken sehr beliebt ist die Trocknung, als die künstliche Gärung des unreifen Ausgangsstoffes. Denn im Bienenstock enthält der ausgeschiedene Nektar noch circa 80 Prozent Wasser und reift erst über die Wochen zu Honig.

Hierzu ein erhellendes Video aus der Reihe „ZDF – besser/esser“: Horror Honig

Als Verbraucher hat man meist keine Möglichkeit zu erkennen, woher der Honig stammt. Auf der Verpackung steht in der Regel „aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern„. Man könnte der Einfachheit halber auch sagen „weltweit“; klingt nur nicht so toll.
Das Europäische Parlament möchte dies mit einer verpflichtenden Länderangabe ändern. Mache Produzenten machen dies bereits freiwillig. Andere werden sich jedoch so lange wie möglich dagegen wehren, um die günstige Ware aus China weiterhin in ihren Produkten „verstecken“ zu können. Und Walter Haefeker, Präsident des Europäischen Berufsimkerverbandes, liefert eine ganz sonderbare Warnung:

Der billige China-Honig übt einen gewaltigen Druck auf den Weltmarkt aus. Und das hat auch enorme Folge existenzbedrohende Folgen für Berufsimker in Europa, die versuchen auf ehrliche Weise mit den Bienen Honig zu produzieren. Wenn die Imker derartig unter Preisdruck sind, führt das dazu dass Imker ihre Betriebe aufgeben.

https://youtu.be/HimfvtuHzQo?t=660

Deutscher Honig kostet gut das Doppelte im Vergleich zur chinesischen Ware. Da die Konsumenten derzeit aber gar nicht wissen, dass sie zum großen Teil den chinesischen Nektarsaft kaufen, ist diese Aussage eine hohle Drohung. Der Verbraucher greift gerne zum günstigeren Produkt, aber wohl nicht unter jeglichen Bedingungen. Und an anderer Stelle wird gerne gesagt: Qualität setzt sich durch.

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