Spiegelpics sind peinlich

Fast jeder Deutsche hat bei irgend einem Flirtdienst oder Social-Network-Dienstleister ein eigenes Profil. Alleine Facebook zählt für Deutschland über 10 Millionen registrierte Konten. Solche Profile leben von zwei wesentlichen Inhalten: den persönlichen Angaben und Fotos. Es gab erst kürzlich wieder eine Umfrage unter Jugendlichen, ob ihnen die Tragweite bei der Veröffentlichung ihrer persönlichen Daten bewusst wäre. Viele wissen nicht, dass die Dienstleister ihre Angaben analysieren und für Werbezwecke nutzen. Vielen Jugendlichen ist es zudem schlichtweg egal, was mit ihren Daten passiert.

Es geht in diesem Beitrag jedoch nicht um den Sinn oder Unsinn von Internet-Portalen. Auch stoße ich keine neue Diskussion über den Datenschutz vom Zaun. Mir geht es einzig und alleine um das Verhalten der Profil-Inhaber – und um deren Bilder. Wie heißt es so schön: Bilder sagen mehr als Tausend Worte. Doch vielen ist wohl bei Machen der selbigen nicht sonderlich bewusst, wie peinlich das eine oder andere Geknipste wirken kann.

Es gibt die vielfältigsten Orte und Möglichkeiten, ein Bild von sich zu machen oder machen zu lassen: am Strand, an einem bekannten Platz, in der Disco, zuhause auf dem Sofa, usw. Oder man macht eines der unsäglichen Spiegel-Pics. Ein Spiegel-Pic ist ein Selbstporträt, welches man mit Hilfe eines Spiegels aufnimmt. Die Vorgehensweise ist simpel. Man sucht sich einen Spiegel, vorzugsweise einen möglichst großen, schnappt sich eine Kamera und hält mit dem Knipsapparat auf den Spiegel. Nach zwei oder drei Versuchen gelingt es einem meist, dass man „perfekt im Bilde“ ist. Fertig ist das Selbstporträt. Und fertig ist die peinliche Nummer.

Hier folgen vier Exemplare von solchen Spiegel-Pics. Besonders die Jungs neigen zu Spiegelpcis, weil man sich damit beim Posen (= posieren) selber ablichten kann.

Wie man(n) sieht, ist es nicht ganz so einfach ein möglichst gutes Spiegelpic zu erzeugen. Es ist schon schwer genug, dass der Autofocus der Kamera oder der Handycam möglichst scharf stellt. Dann muss man auch noch möglichst formatfüllend auf das Bild passen. Und dann sollte man auch noch möglichst intelligent schauen im Moment der Aufnahme. Dies ist nicht ganz einfach, zugegebenermaßen.

Mit solchen Spiegelpics begibt man sich allerdings sehr schnell auf den Pfad der Peinlichkeit. Alleine schon die Tatsache, dass man immer die Kamera (in der Hand) des Selbstporträtierten sieht, ist ein Grund für die Abstufung der eigenen Glanzleistung. Wenn man dann noch die Unschärfe der Kameratechnik bis zum Maximalpegel ausgereizt hat, ist das peinliche Bild perfekt.

Was mich jedoch am allermeisten verwundert, ist eine ganz andere Sache. Bevor man solche Peinlichkeiten ins Internet stellt, schaut man sich die eigenen „Kunstwerke“ meist selber einmal an. Dabei müsste man doch feststellen, dass es hoffnungslos unterbelichtet, total unscharf und eventuell hoffnungslos peinlich wirkt. Wieso stellt man dann dennoch solchen Ausschuss überhaupt online?

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Ein Kommentar

  1. Ich finde Spiegelpics sind ok, wenn man Hobbyfotograf ist und sich absichtlich hinter seiner Kamera verstecken will. Dann stimmt allerdings meistens auch die Qualität des Bildes.

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