Der ADAC hat es herausgefunden und der Spiegel berichtet nun erstmals über die neuen Erkenntnisse des Automobilclubs. Dieser hatte in Deutschlands Städten die Schadstoffbelastung messen lassen; und dies sowohl in Städten mit als auch in Städten ohne Umweltzonen. Das Ergebnis überrascht und auch wieder nicht. Die Luftqualität hat sich mit der Einführung nicht verbessert. Weder die Stickstoffdioxidbelastung oder die Feinstaubbelastung sind spürbar zurück gegangen. Im Untersuchungszeitraum gab es mal eine Zu- dann mal wieder eine Abnahme der Messwerte.
Dieses Ergebnis hätte ich fast ohne Messung vorhersagen können. Da ist zu einem der Faktor Wind. Sobald die Luft sich in Bewegung befindet, weht es den von den Autos erzeugten Feinstaub davon, überträgt allerdings von einer Nachbarstadt oder von einer Industrieanlage die dort produzierte Luftverschmutzung. Zum anderen werden an Brennpunkten mehrmals wöchentlich die Straßen mit Wasser bespritzt, damit sich der Feinstaub binden kann. Dies nutzt allerdings widerrum nur etwas an stark befahrenen Straßen. Die Emissionen der Nebenstraßen verteilen sich dennoch über das gesamte Stadtgebiet.
Bei der Einführung der Umeltzonen war es den Politikern extrem wichtig, die wirklichen Schmutzerzeuger aus den Innenstädten zu verbannen bzw. durch eine entsprechend teure Plakete den Haltern den Weg in die Städte zu vermiesen. Moderene Dieselfahrzeuge haben indes einen Rußpartikelfiltern und sind schon lange nicht mehr die wirklichen „Schmutzschleudern“. Erschwerend kommt der Plaketenvergabe entgegen, dass es zu viele Ausnahmen gibt. Zustell- und Versorgungsfahrzeuge sind von der roten Plakete ausgenommen. Doch gerade diese Fahrzeuge sind meist noch von der älteren Generation oder haben extrem großen Motoren und stoßen damit entsprechend viel Schadstoffe aus.
Gebracht haben die Umweltzonen der Umwelt gar nichts. Darüber haben viele Fachleute schon der Einführung diese „Mautzonen“ gewitzelt. Gebracht haben die Zonen nur eine Menge bürokratische Arbeit und auf einen Schlag etliche Millionen Euro Einnahmen für die klammen Stadtkassen. Der ADAC kommt mit seinem Ergebnis leider 1,5 Jahre zu spät. Denn man hätte schon im Vorfeld der Umweltzonen auf die Sinnlosigkeit hinweisen können. Doch da waren noch andere Töne zu hören: durch weniger Feinstaub und eine bessere Luftqualität werden die Zonen sowohl den Menschen als auch der Umwelt nutzen. ja, so ist ist, wenn man stellenweise den Politikern hörig ist. Aber wer pinkelt schon gern gegen den Wind. Nun haben wir zumindest die schriftliche Bestätigung, dass die Umweltzonen eigentlich Mautzonen heißen müssten.