Pro und Contra Schuluniform

Über vieles kann man kontrovers diskutieren. So auch um die Schuluniform. In vielen Ländern gehört sie längst zum Schulalltag. In Deutschland hingegen macht man einen Eiertanz der ganz besonderen Art um die einheitliche Bekleidung für die Schüler. In Deutschland gibt es erst ein gutes Dutzend Schulen, welche die Schuluniform für ihre Schüler verbindlich eingeführt haben. Wieso dieses Thema in der Politik mehr oder weniger totgeschwiegen wird, bleibt mir ein Rätsel.

Contra Schuluniform

Schüler darf man zu einem Einheitslook nicht zwingen. Dies schadet der Bildung von individuellen Persönlichkeiten. Jeder Schüler hat ein Recht auf die freie Wahl seiner Kleidung. Alles richtig. Doch wieso gibt es dieses Recht? In vielen Unternehmen gehört die einheitliche Berufskleidung zur Vorgabe. Und wieso die Bildung von individuellen Persönlichkeiten dadurch behindert werden soll, möchte mir ebenfalls nicht einleuchten. Dies müsste bedeuten, dass in allen Ländern mit Pflicht zur Schuluniform es nur so von unterbelichteten Schülern wimmelt. Dies ist allerdings nicht der Fall. Schüler entwickeln sich mit oder ohne Uniform zu persönlichen Individuen.

Der größte Protest kommt aus dem Lehrerlager selbst. Der Deutsche Philologenverband (DPhV) hält die Schuluniform für bedenklich. DPhV-Chef Heinz-Peter Meidinger gab in einem früheren Interview zu bedenken, dass Schuluniformen wegen der historischen Entwicklung im dritten Reich vorbelastet sind. Es gäbe eine natürlich begründete Abneigung gegen uniformierte Jugendliche. Und das Problem der Integration lasse sich durch das Tragen einer einheitlichen Schulkleidung auch nicht (von selbst) lösen.
Selten habe ich einen solchen Stuss für eine Begründung gelesen. Demnach dürfte es auch keine grauen Mäntel geben. Selbst das Singen der Nationalhymne und das Schwenken der Deutschlandflagge wäre nach dieser Aussage eine bedenkliche Tat. Das dritte Reich ist wohl noch nicht all zu lange Geschichte. In manchen Köpfen geistert immer noch der alte Mief von vor 80 Jahren umher. Einmal kräftig durchlüften würde in solchen Fällen nicht nur die Sinne beflügeln.

Eine ähnlich abgeneigte Haltung kommt vom Lehrerverband Bildung und Erziehung (VBE). Dort sieht man in erster Linie das Kostenproblem für eine Schuluniform. Vom nordrhein-westfälischen Landeschef Udo Beckmann kommt daher folgendes Bedenken: „Man darf vor allem die Kinder aus einkommensschwachen Familien nicht vergessen, deren Eltern die Kleidung nicht zahlen können.
Es gibt für alles einen Zuschuss. Dann gibt es eben demnächst einen staatlichen Zuschuss für eine Schulkleidung. Wo ist das Problem? Und ganz nebenbei bemerkt: etwas zum Anziehen brauchen die Jugendlichen so oder so. Ob man dem Kind nun 100 Euro für eine teure Markenjeans gibt oder von dem Geld eine komplette Uniform (für die Schule) bezahlt wird, ist unterm Strich der selbe Kostenfaktor.

Pro Schuluniform

Wir beklagen uns stets über die mangelnde Integration; ob nun von Kindern mit Migrationshintergrund oder von sozial schwachen Familien. In der Schule wird diese Integration allerdings nicht gefördert. Täglich sind viele Tausende Schülern einem wahren Martyrium ausgesetzt. Wer die falschen Klamotten trägt, gehört nicht zur Clique. Die Basecap und der MP3-Player sind für viele Schüler wichtiger als der Unterricht selbst. In vielen Reportagen habe ich gesehen, dass manche Lehrer erst einmal 20 Minuten damit beschäftigt sind, jedem Schüler einzeln(!) zu erklären, dass im Unterricht die Kopfbekleidung abzunehmen und der MP3-Player auszuschalten ist. Das ist wertvolle Unterrichtszeit, die mit Banalitäten vergeudet wird. Auf dem Schulhof geht es mancherorts zu wie auf dem Laufsteg. Die Mädels tragen kurze Röcke und noch kürzere Oberteile, dass man vermuten könnte, gleich öffnet die Schuldisko. Bei den Jungs ist die Frage nach den korrekten Sneakers und der neusten Jeans wichtiger als jegliches andere Thema. Gemobbt wird in den meisten Fällen nicht wegen dem Charakter sondern wegen dem Aussehen. Die Schulkids sind derart individuell, dass man jegliches Gemeinschaftsgefühl vergeblich sucht.

Eine einheitliche Schuluniform würde in erster Linie den Markenfetischismus bekämpfen. Die Schüler würden morgens zuhause mit den Eltern keine Streit führen müssen, ob der Rock nun zu knapp oder die Jeans zu löchrig ist. Auch unterhalb der Schüler würde jegliche Diskussion um die „korrekte“ Kleidung erst gar nicht aufkommen. Es gäbe dann kein Richtig oder Falsch mehr. Absolut unpassend könnten dies natürlich alle Markenhersteller finden; vorneweg Nike, Adidas, Puma, Levis und all die anderen. Wenn sich Jugendliche nur noch in ihrer Freizeit mit den Marken „schmücken“ können, würde dies den Umsatz der Markenhersteller empfindlich treffen. Ob dies nun schlecht für die entsprechenden Unternehmen oder gut für alle Schüler ist, kann man separat ausdiskutieren.

Was immer bemängelt wird, ist der fehlende Zusammenhalt unter den Schülern. Der kann durch die Fixierung auf bestimmte Markenklamotten aber auch nicht aufkommen. Mit einer einheitlichen Schuluniform wären alle – zumindest äußerlich – gleich. Die Schüler müssten sich andere Reibungspunkte suchen. Plötzlich würden andere Themen im Fokus stehen; wer z.B. sportlicher ist oder die bessere schulische Leistung hat. Auch hier ist die Gefahr von Ausgrenzungen und Diffamierungen. Doch ich denke, dieses Risiko mit Schuluniform bedeutend kleiner.
Die Schüler werden im jetzigen Bildungssystem zu Einzelkämpfern heran gezüchtet. Das Wir-Gefühl bleibt ebenso auf der Strecke wie gemeinschaftliche Grundgedanken. Mit einer einheitlichen Schulkleidung könnte man diesem Problem massiv und auf ziemliche Art und Weise begegnen. Und wo ein Gemeinschaftsgefühl entsteht, ist auch die Integration eine leichtere. Für Schüler mit Migrationshintergrund oder aus Problemfamilien wäre es um einiges leichter, sich hinter der Uniform zu „verstecken“. Dies ist dabei positiv zu sehen.

Weniger Umsatz an Markenklamotten – mehr Integration und mehr Wir-Gefühl

Mit dieser einfachen Überschrift kann man die Diskussion um eine Schuluniform auf den Punkt bringen. All den Quatsch über Drittes Reich und mangelnde Finanzierung kann man in die Mottenkiste packen. Ich vermute mal eher, dass im Hintergrund viele Markenhersteller längst ihre Lobbyisten in Position gebracht haben, damit die Schuluniform noch lange eine Ausnahme bleibt. Dies ist allerdings ein fataler Fehler für unsere Gesellschaft. Um ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen und damit (auch) die Integration zu fördern, sollte man solch einfache Maßnahmen nicht unversucht lassen. Die wenigen Pilotprojekte sind allerdings ein zu geringer Versuch.

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45 Kommentare

  1. Uniform ist ok wenn man sie ein bisschen freizüglicher lässt z.b. keine einheitlichen hosen sondern nur pullis, blusen, hemdenund t-shirts in versch. farben.
    Denn hosen bei uniformen finde ich total hässlich.

  2. coooooooole seite Pro und Contra sind gut aufgelistet
    Ich enthalte mich meiner Meinung Pro und Conra
    IHR KÖNNT MICH MAL AM POPO …………..

  3. Mal ganz ehrlich dieser Text kann doch nur von einem 10 jährigen geschrieben worden sein. Der Contra-Text ist ja erschreckend etwas zu umgangssprachlich!!!!

  4. wenn du schon pro UND contra schuluniform auflistest, dann solltest du das meiner Meinung auch neutral für BEIDE seiten machen.
    jedem contra-argument schleuderst du sofort wieder ein gegenargument entgegen.

    ansonsten aber informativer beitrag!

  5. Ganz ehrlich das ist kein Pro und Contra Artikel, du entwaffnest jedes Contra Argument und deine Pro Liste ist doppelt solang.Also bitte das nähste mal nicht die persönnliche Meinung miteinfließen lassen:D Trotzdem netter Artikel. Markenklamotten werden nicht durch Schuluniformen gebremst,dann gebe ich eben 200 euro für die schuhe aus es ist allerhöhstens eine verlagerung des Markenfettischismus…

  6. Ich finde was du geschrieben hast ist sehr gut und deine eigene meinung mit rein zu bringen ist noch besser und ich seh das auch so, ich spreche da nämlich aus erfahrung was das Mobben angeht.
    wenn es auf meiner Schule damalsa uniform gegeben hätte, hätten die Schüler sich anders verhalten.

  7. ich finde diesen Beitrag wirklich sehr interessant und vorallem hilfreich.. wir müssen gerade in der Schule debattieren, dies hat mich sehr weit gebracht.. wir haben dieses Thema als mündliche Schulaufgabe.

    Danke 🙂

  8. Als ob das an jeder Schule so wäre… bei mir gibt es keine Ausgrenzung wegen Kleidung!!! Auch ohne Schuluniform! Vielleicht bist/warst du einfach an der „falschen“ Schule?!

  9. Ich finde deinen Text gut, du gehst auf die Probleme ein und es ist doch okay, wenn man seine eigene Meinug mit einfließen lässt. Außerdem könnt ihr die Contra-Gegenargumente doch einfach nicht mitlesen, was ist das Problem? Gut ein bisschen umgangssprachlich ist es schon, aber im großen und Ganzen ganz okay.

  10. Ich bin für Schuluniformen und stimme den Pro-Argumenten voll zu. An meiner Schule gibt es die leider (noch) nicht… Aber wenn es sie geben wird, wäre ich auch dafür, dass die Schüler mit bestimmen dürfen! 🙂

  11. also ich hab selber schulkleidung in meiner schule und ich finde es nicht schlimm. es ist bei uns sowieso kein thema mehr ob wir sie abschaffen…natürlich ist sie nicht individuell doch man gewöhnt sich dran. auch ist unsere wahl der hosen freier weil sie einfach nur jeans sein sollten.

  12. Ich mag keine Schuluniformen, denn es besteht immer noch eine „Äußerliche Konkurrenz“ z.b. bei Haarschnitt, Schmuck, Handy und IPod! Ich denke nichts gutes über Uniformen, erstens sie sind teuer und zweitens sind sie nicht schön, sondern grad das Gegenteil! 🙁

  13. Die, die hier geschrieben haben, sind sie noch in der Schule? Die Zeit ändert sich und erinnerungen verblassen! Zudem muss man beachten, dass es auch von der Schulart abhängt.

  14. ganz erlich bei uns an der schule wird keiner/keine wegen seiner kleidung gemobbt.

    wenn überhaubt wird er/sie wegen seinem/ihrem charakter gemobbt.

    auch würde ich den kostenfaktor nochmal überdenken, denn das kind braucht ja (zusätzlich!!!!!) zu der schulkleidung noch seine alltagskleidung für die freizeit braucht also muss man sozusagen doppelt bezahlen.

    meine meinung ist dass schulkleidung UNNÖTIG ist!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  15. Dieser text ist auf keinen fall neutral geschrieben. Man merkt schon sehr früh das der Autor für diese fuckin‘ Uniformen ist.
    am schlimmsten ist noch, das man merkt das der jenige nicht den Hauch einer Ahnung hat !
    Anti Uniformen !

  16. Wir haben das Thema in der Schule (sorry, dass ich das S-Wort verwende) und es ist fast das gleiche, was wir an Argumenten,… gesammelt haben.
    Dennoch find ich Schuluniformen total SCH**SSE !!!

  17. ich finde schuluniformen gar nicht so schlecht, allerdings sollte es lockerer sein, z. B. T-Schirts, Pullover, Hosen und Röcke in verschiedenen Farben, nur, dass halt das schullogo drauf is, man sich aber selbst aussuchen kann wie man die schuluniform zusammenstellt

  18. ich finde schuluniformen ok, aber die koste wären zu groß, da man FÜNF uniformen brauch (2, falls eine in der wäsche ist, sprotuniformen, 2 für den winter)!!!

  19. hast du eigentlich daran gedacht, dass der kampf der markensachen weiter geht? sie werden darum kämpfen wer die besten schuhe oder die teuerste uhr hat!!!!!!

  20. Schuluniform ist die einzig richtige Lösung, um den Kindern und Jugendlichen wieder beizubringen, Respekt voreinander zu haben!!! Heutzutage sind alle Pädagogen überfordert. Es gehört eine Einheit her, die klare Linien und Grenzen setzt. Das hindert niemanden daran, sich persönlich entfalten zu können.

  21. Ich finde die Schuluniformen okay, solange man sie mitgestalten kann. Z.B. das man mehrere Auswahlmöglichkeiten hat: Farbig, Trist, Schlicht usw.
    oder Elegant

  22. Ich finde Uniformen irgendwie etwas zu übertrieben. Vielleicht sollte man erstmal eine Art Kleiderordnung machen. Außerdem sollten wir Jugendliche uns mal nicht so einen MEGASTRESS wegen irgendwelchen Leuten mit einem anderen Kleidungsstil machen.

  23. Ich finde Uniformen irgendwie etwas zu übertrieben. Vielleicht sollte man erstmal eine Art Kleiderordnung machen.
    Guter Einwand. Jedoch sehe ich da etliche Probleme. Wenn man eine solche Kleiderordnung nicht genau definiert, dann hat sie keinen Wert. Weil dann das große Gezanke los geht, was noch erlaubt und was nicht mehr gern gesehen wird.
    Jugendliche wollen Grenzen austesten. Auch bei der Kleidung. Daher wäre eine Art Uniform eine gerechte Lösung für alle – und der Stress über den Kleidungsstil wäre sofort erledigt.

  24. In meinem Falle kann ich nur sagen das die Schulkleidung von Vorteil war, nicht nur gab es keine Diskussionen und kein Mobbing beim Thema Mode, verschaffte uns vor allem auch ein ganz anderes Gemeinschaftsgefühl. Wir haben uns untereinander und auch zur Schule – es war übrigens das Bergische Internat (http://internat.de/), welches schon immer Schulkleidung hatte – viel mehr zugehörig gefühlt. Und es hat auch weniger abgelenkt, sowohl vor – kein Nachdenken über was man anzieht -, als auch während des Unterrichts. Insofern sind meine Erfahrungen mit der Schuluniform nur gut.

  25. Ich finde das du einen super text geschrieben hast 🙂
    Jedoch hättest du die pro und kontra Liste neutraler machen sollen und vor allem auch mehr kontra Aurgumente bringen sollen , wie z.b. das habe ich in einem text gelessen: Auch mit Schuluniformen besteht das Bedürfnis danach und die Möglichkeit dazu , sich über Äußerlichkeiten zu definieren oder Neben der “ Schulwelt“ besteht die “ richtige“ Welt mit allen Möglichkeiten ,sich über Äußerlichkeiten zu deffrenzieren. Schule wäre also ein Trugbild der Wirklichkeit. Oder Eltern zahlen doppelt für uniform und normale Kleidung. Kinder sollen lernen das nicht alle Menschen gleich aussehen müssen um gleichwertig zu sein. Uniformen schränken den Konflikt um das Äußere zur Persöhnlichkeitsentwicklung ein.

    Wie du siehst konnte man noch einiges an Kontra Argumenten finden xD
    Also dem nächst Neutraler sonst hast du gut deine Meinung zur geltung gebracht aber wie gesagt die Meinung gehört ab den Schluss. ;))

  26. Also das ist fast ein Witz im gesamten Text sind Umgangssprachliche Wörter verwendet und die Argumente sind nicht richtig geordnet und passen auch nicht ganz zusammen an machen stellen ausserdem werden in Pro und Kontra jeweils Gegenargumente genannt die dort nicht hingehören. Zusammenfassend ist es grob ganz gut argumentiert.

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