In Nordkorea ist es nachts dunkel

Die NASA hat den Satelliten Suomi NPP ins All geschickt, um die Nachtseite unserer Erde fotografisch zu vermessen. Man möchte mit dem Satelliten feststellen, wo nachts am meisten Licht verwendet wird. So lassen sich Industriegebiete besser kartografieren aber auch „Schiff-Autobahnen“ auf den Meeren ausfindig machen. Bei Spiegel-Online hat man sich einem NASA-Video bedient und es mit eigenem Text besprochen. Dabei heraus gekommen ist eine „Sternstunde“ des deutschen Journalismus: nachts ist es dunkler als draußen.

Der Sprecher des Videos im Wortlaut:

Südkoreas Seoul gehört zu den hellsten Flecken auf der Erde. Im isolierten und verarmten Nordkorea ist es hingegen stockdunkel.

Wir schlussfolgern. Südkorea: hell erleuchtet, modern, der Zukunft zugewandt. Nordkorea: ohne Licht, arm, technisch wie menschlich verloren. Ganz dunkel ist es in Nordkorea übrigens nicht. Die Hauptstadt Pyongyang ist sehr wohl beleuchtet, nur eben nicht so grell wie beispielsweise Seoul.

Es ist übrigens das selbe Spiegel-Online, welches sich erst vor vier Monaten sehr kritisch zur Lichtverschmutzung geäußert hat. Von negativen Folgen für Mensch und Tier wird gewarnt, wenn wir unsere Nächte nicht dunkler machen. Das Land der korrekten Dunkelheit, Nordkorea, zählt wohl nicht als Musterland. Weil es Klassenfeind und Verlierer zugleich ist.

Ich schließe diesen Beitrag lyrisch mit einem Gedicht von August Auch, da ich es besser nicht schreiben könnte.

Still und lieblich ist die Nacht,
Droben strahlt die Flur der Sterne;
In der wunderbaren Pracht
Ist uns nah des Himmels Ferne.
Lasset uns nach oben schauen
Wo die Sterne leuchtend stehn,
Neue Kraft und Gottvertrauen
Wird das tiefe Herz umwehn!

Still und lieblich ist die Nacht, August Auch

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