Der dümmliche Mord an Osama Bin Laden

Heute Nacht bzw. heute Morgen afghanischer Zeit ist es passiert: das amerikanische Militär hat den Terror-Chef Osama Bin Laden getötet. Nach Bin Laden wurde schon seit Jahren gefahndet. Er soll unter anderem für den grausamsten Terroranschlag aller Zeiten verantwortlich sein. Unter seiner Leitung sind am 11. September 2001 zwei Verkehrsflugzeuge in die Twin-Towers des World-Trade-Centers geflogen und haben die Türme zum Einstürzen gebracht. Nun ist der Mann mit dem großen Einfluss auf die afghanische Terrorzelle Al-Qaida tot. In den USA wird dies als Befreiungsschlag gefeiert. Doch ob der Mord an Osama Bin Laden wirklich so durchdacht war, werden die nächsten Monate oder gar Jahre zeigen.

George W. Bush soll als Reaktion auf den Tod von OBL gesagt haben: „Dieser bedeutsame Erfolg markiert einen Sieg für Amerika, für die Menschen, die nach Frieden auf der Welt streben, und für all diejenigen, die Angehörige am 11. September 2001 verloren haben.“ Und der Ex-Präsident Bill Clinton übermittelte folgende Nachricht: „Dies ist ein sehr wichtiger Moment, nicht nur für die Familien derer, die am 11.September ihr Leben verloren, sondern für alle, die für eine gute Zukunft für unsere Kinder arbeiten. Für eine Zukunft in Frieden, Freiheit und Zusammenhalt. Ich gratuliere dem Präsidenten, dem Nationalen Sicherheitsrat und unserem Militär.

Auge um Auge. Zahn um Zahn. Den Amerikanern ist der Gerechtigkeitssinn immer so wichtig, dass sie alles andere aus den Augen verlieren. Klar ist es eine Genugtuung für alle Überlebenden und Familienangehörigen der Opfer von 9/11. Doch wenn man nur einen Krümel weit über den eigenen Tellerrand schaut, wird man schnell feststellen, dass der Tod von Osama Bin Laden wieder neuen Terror und neue Gegenreaktionen auslösen werden. Die USA töten also der Gerechtigkeit wegen, um danach (wieder) Opfer von Racheaktionen zu werden? Wenn man den Inhalt dieser Aktion in einen Intelligenzquotienten umrechnen müsste, wäre das Ergebnis vernichtend für Amerika.

Frieden schaffen ohne Waffen. Diese Erkenntnis haben wir in Deutschland schon lange begriffen. Unsere Vergangenheit ist dabei nicht ganz unschuldig. Doch zumindest sind wir den Amerikanern in diesem Punkt voraus. Dort feiert man nun den Tod des Al-Qaida-Führers als lange ersehnte Vergeltung für alles Schlechte und Böse, was den Amerikanern in den letzten Jahren angetan wurde. Man könnte fast Mitleid bekommen, wären da nicht die zig Tausenden zivilen Opfer, welche in Afghanistan ums Leben gekommen sind.

Die Börse freuts, denn viele Kurse notierten spürbar im Plus. Auch der Ölpreis ist spontan gefallen. Und der US-Präsident Barack Obama kann sich als heimlicher Sieger der Tötung sehen. Er hat ein „Etappenziel“ seiner Präsidentschaft geschafft und kann sich über steigende Sympathiewerte (im eigenen Land) erfreuen. Es ist allerdings nur eine Frage der Zeit, wie lange die USA und die Welt im Allgemeinen davon profitieren können. Denn unmittelbar nach der Bekanntgabe des Todes von Bin Ladens wurde die Terrorwarnung erhöht und diverse Regierungsstellen zu mehr Wachsamkeit aufgerufen. Glückwunsch kann man da nur sagen.

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4 Kommentare

  1. Ich freue mich, dass der meistgesuchteste Mesch auf der Welt Osama Bin Laden gestorben ist. Ich finde es gut, dass er endlich für seine Taten bestraft wurde. Aber auf der anderen Seite habe ich Angst, dass es jetzt neue Terroranschläge geben könnte und erneut eine große Katastrophe passieren könnte. Ich hoffe, dass wir irgendwann mal keine Angst mehr vor Terrorangriff haben müssen. Wir müssen die Anti-Terrorgesetze verschärfen und müssen den Kampf gegen die Terroristen verstärken. Der Terrorismus muss endlich aufhören. Auf Zeitong.de konnte ich noch bessere Infos zu diesem Thema finden.

  2. kann mich über niemandens tod freuen. auch wird der gerechtigkeit niemals durch mord genüge getan.
    was würde ein richter (oder die kanzlerin, der president or whoever) sagen, wenn der mörder erklärte, wie gerecht sein mord doch war? und was ist mit gott, dessen sache die rache ist?
    nichts gilt mehr, oder?
    für die sicherheit, die es nicht gibt, geben wir alles auf und jedes recht her.
    gebt mir eine insel, ich will weg!

  3. „Frieden schaffen ohne Waffen“, was für ein frommer Wunsch. Ich befürchte nur, daß das auch ein Wunsch bleiben wird, denn hier treffen zwei völlig unterschiedliche Kulturen aufeinander. Gewalt und Vergeltung haben im islamischen Kulturkreis einen völlig anderen Stellenwert wie bei uns. Ich befürchte zwar, daß dieser Tod der Welt den Frieden nicht näher gebracht hat, aber ob dies ein runder Tisch kann wage ich auch zu bezweifeln.
    Erschreckend finde ich allerdings die Inzenierung der USA, die sich damit brüstet die Ermordung live ins Präsidentenbüro übertragen zu haben -Hollywood läßt grüßen

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