SEPA und der Fachkräftemangel

SEPA ist die englische Abkürzung von „Single Euro Payments Area“ und heißt übersetzt „Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum“. Dahinter steckt die Vereinfachung der bargeldlosen Zahlungen innerhalb von Europa. Ab dem 1. Februar 2014 muss dazu jede Überweisung und jede Lastschrift im SEPA-Format bei den Banken eingereicht werden. Zwar gibt es noch diverse Übergangsfristen, doch prinzipiell muss jedes Unternehmen auf die Umstellung vorbereitet sein.

Schaut man jedoch in einige Betriebe, beschleicht einen schnell das Gefühl, die SEPA-Umstellung kommt erst 2015. Die zwei am meisten genannten Antworten, angesprochen auf die Verzögerung: „Darum kümmern wir uns im Januar.“ und „Unser Software-Anbieter ist noch nicht so weit.“ Es ist ja nicht so, als ob SEPA erst vor wenigen Wochen angekündigt worden wäre. Da wartet der eine auf den anderen, um sich eventuell die Pionierarbeit zu ersparen. Oder man weiß schlichtweg nicht, welche nötigen Umstellungen überhaupt notwendig sind. Es ist jetzt schon zu erwarten, dass Anfang Februar viele Betriebe in eine Zahlungsunfähigkeit laufen werden, nur weil man keine Lastschriften mehr einziehen kann.

Es muss an diesem oft und viel beschworenen Fachkräftemangel liegen. In Deutschland fehlen massenweise Fachkräfte für die SEPA-Umstellung, könnte die Überschrift einer frei erfundenen Studie sein. Es gibt in der Tat ein Problem: miserable Terminplanung. Im Sommer war es noch zu früh und das Land im kollektiven Urlaub. Im Herbst war die Datenlage noch zu dünn. Viele Softwareunternehmen haben zu diesem Zeitpunkt ihre Updates erst angekündigt. Vor Weihnachten war auch keine Zeit, schließlich war man voll und ganz mit dem profitablen Weihnachtsgeschäft beschäftigt. Erst jetzt beginnen die Betriebe aus ihrer SEPA-Starre auf zu wachen.

Konten in das IBAN-Format konvertieren, SEPA-Mandate bei der Bank anfordern, Onlineshops umbauen, eventuell die Kunden informieren. All dies wird nun in hektischer Eile bis Ende Januar erledigt (werden müssen). Unnötig viel Manpower wird vergeudet werden, weil die normalen Arbeitszeiten zur Umstellung nicht ausreichen werden. Und in vielen Betrieben wird die teuer eingekaufte Fachkraft die Anpassungen wuppen müssen, weil das Hauspersonal sich überfordert zeigt.

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