Kindergarten im Bundestag

Es ist unglaublich, wie kindisch sich unsere Bundestagsabgeordneten verhalten. Manchmal hat man das Gefühl, man hätte es mit einem Kreis pubertierender Jugendlicher zu tun. Da wird eigenmächtig entschieden, dass man eine Diätenerhöhung nötig hätte, und flugs nach dem verbalen Protest aus dem Volk rudert man wieder zurück als ob man nie den Gedanken daran geäußert hätte.

Die geplante Diätenerhöhung war so unnötig wie ein Kropf und zugleich auch anmaßend selbstsüchtig. Zwei Erhöhungen der Leistungsbezüge innerhalb eines Jahres ist einfach zu viel zu des Guten. Dem schnöden Volk rechnet man im Wochenryhtmus vor, wie sehr es doch die oberste Pflicht wäre, an jeder Ecke zu sparen. Doch wenn es um das eigene Portmonee geht, kennen unsere Bundestagsabgeordneten keine Schmerzgrenze. Der Leitwolf der SPD, Peter Struck, frozelte noch frech in die Kamera „Wenn der Bundestag beschließen würde, dass sich die Abgeordneten drei Mal pro Woche auspeitschen lassen, würde die BILD-Zeitung schreiben: Drei Mal ist zu wenig, es müssten sechs Mal sein.“ Schon klar Herr Struck. Ich wäre persönlich sogar fürs tägliche Auspeitschen, bei dem Müll, welcher derzeit von unserer Regierung verzapft wird. Somit kann man der BILD eigentlich nur zustimmen. Jetzt nachdem die Diätenerhöhung wieder gekippt wurde, möchten alle Beteiligten von nichts gewusst haben – vorneweg Peterchen Struck.

Der Kindergarten zieht weiter zum nächsten Grabenkampf. Klar ist, dass Politik oft kontrovers geführt und manchmal auch launisch gehalten wird. Doch wo ist bitte das Erwachsene und Gebildete bei unseren Politikern geblieben? Als ob schon die Wahl zum neuen Bundestag anstehen würde, bekriegen sich die Parteien nun bei der Entscheidung zum nächsten Bundespräsidenten. Horst Köhler wird vom Volk geliebt und geschätzt. Doch dies ist der SPD nicht genug. Sie ist auf Profilierungssuche und schickt damit Gesine Schwan ins Rennen um das Amt des nächsten Bundespräsidenten. Und schon ist der nächste Streit in der Kinderstube vorprogrammiert. Die FDP unkt damit, dass das Bündnis aus CDU und SPD am Ende wäre und sofort Neuwahlen angesetzt werden müssten. Die CDU/CSU ist verbittert über die SPD, eine eigene Kandidatin ins Rennen zu schicken und die SPD hält siegesgewiss aber dennoch mit zittriger Hand an Gesine Schwan fest. Und nein, es hat alles rein gar nichts mit der Bundestagswahl im nächsten Jahr zu tun. Für wie doof halten unsere Abgeordneten eigentlich ihr eigenes Wahlvolk?

Manchmal wünscht man sich bei einer Sitzung des Bundestages lauthals in den Sitzungssaal rufen zu wollen: „So, und nun liest Norbert Lammer noch ein kurzes Gute-Nacht-Märchen vor und dann ist aber auch schon Schlafenszeit für alle. Husch husch ins Bettchen mit den Kleinen!“

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