Derzeit läuft die fünfte Staffel von DSDS (Deutschland sucht den Superstar). Hauptakteur der medialen Casting-Show ist zweifelsohne Dieter Bohlen. Mit dem Pop-Titanen steht und fällt die komplette Sendung. Die beiden anderen Jury-Mitglieder Anja Lukaseder (Künstlermanagerin) und Andreas Läsker (Entdecker der Fantastischen Vier) wirken dabei nur wie schmückendes Beiwerk.
Doch oder gerade eben wegen Dieter Bohlen scheiden sich die Meinungen bezüglich der Casting-Show für die jugendlichen Sänger/innen. Die einen finden Bohlens Tiefschläge klasse, die anderen hingegen empfinden Dieters Verbalangriffe beleidigend oder gar menschenunwürdig. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Fakt ist, dass es der Sendung DSDS gut tut, wenn jemand so offene Worte wie Dieter Bohlen findet. Denn wenn man sich die Leistungen mancher Unbegabten genauer betrachtet, kann man teilweise nur so derart herablassend urteilen. Sehr viele können einfach (gar) nicht singen und da ist es nur mehr als fair, wenn man ihnen dies direkt ins Gesicht sagt.
Kuschelkurs oder die bittere Wahrheit? Man könnte sich darüber streiten, ob die verbalen Beleidigungen von Herr Bohlen gerechtfertigt sind. Doch viele der Möchtegern-Superstars sind derart von sich überzeugt, dass nur noch die harte Keule der Wahrheit hilft. Dies mag im ersten Moment unverhältnismäßig hart für die Jugendlichen wirken. Doch ist ihnen wirklich damit geholfen, die Wahrheit hinter blumigen Formulierungen wie „Das wird schon noch“ zu verstecken? Bitter ist es hingegen für jene, welche nach der Sendung persönlichen Angriffen ausgesetzt sind. Doch hier sollte man sich ebenfalls überlegen, ab die Repressalien nicht auch ein Stück weit, eigenverantwortlich provoziert sind. Wer sich in eine öffentlichen Casting-Show begibt, sollte sich bereits im Vorfeld bewusst sein, dass der Sender auch mit den Misserfolgen Quote machen möchte.