Flashback: Die Geburt der Video-Telefonie

Auf dem Sparten-Kanal „ZDF Kultur“ werden alte Folgen der „Knoff-Hoff-Show“ wiederholt. Die Knoff-Hoff-Show – abgeleitet vom oftmals falsch ausgesprochenen „Know-how“ – war eine Wissenssendung im Zweiten Deutschen Fernsehen. Ausgestrahlt wurde die Sendung von 1986 bis 1999. Präsentiert wurde die Show von Joachim Bublath und der Co-Moderatorin Ramona Leiß, beziehungsweise später mit Babette Einstmann.

Joachim Bublath ist ein bisschen der Urvater des Erklärfernsehens und moderierte vor der Knoff-Hoff-Show bereits andere Wissenssendungen. Mit ruhiger Stimme und dem gewissen Lehrer-Image erklärte er Physikexperimente, präsentierte Hobby-Erfindungen oder zeigte neue Errungenschaften aus Forschung und Technik. So ist auch der nachfolgende Ausschnitt zu erklären, in dem ein Bild-Telefon gezeigt wird. Das war damals ein Novum.

Weil es für heutige Verhältnisse geradezu unglaublich klingt, hier die Präsentation im Wortlaut.
Bublath: „Große Veränderungen gibt es auf dem Gebiet der Kommunikationstechnik. Wir können Ihnen eine Apparatur vorstellen, die neu auf dem Consumer-Markt ist. Es ist dieses Zusatzgerät. Da ist eine kleine Kamera. Sie sehen auch das Bild. Die Kamera nimmt mich auf. Es ist ein Zusatzgerät für solche Telefonapparate. Für ganz normale Telefonapparate – auch von der Bundespost. Über ganz normale Leitungen kann man so ein Bild dann weitergeben. Ich rufe mal die Ramona an .. Jetzt müsstet Du eigentlich ein Bild von mir empfangen. Denn ich empfange von Dir ein Bild. Und zwar leider nur Standbilder, weil die Kapazität der Telefonleitung noch sehr gering ist. Aber ich kann die Standbilder nach fünf, sechs Sekunden immer verändern.

Der Tipp mit dem Anruf nach Spanien, um das Wetter aus der Ferne zu überprüfen, wirkt heute wie ein schlechter Witz. Fast möchte man Joachim zurufen: „Mensch, kennst Du keine Webcams?

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