Die Bundestagswahl und die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Brandenburg ist gelaufen. Noch werden die Stimmen ausgezählt, aber schon in den ersten Hochrechnungen steht der eindeutige Verlierer fest. Die SPD hat ihr schlechtestes Ergebnis seit Bestehen der Bundesrepublik eingefahren. Nach ersten Schätzungen hat die SPD mehr als 10 Prozent bei der Wahl zum deutschen Bundestag verloren. Nur in Brandenburg konnte sie die Wahl (höchstwahrscheinlich) gewinnen; dort benötigen die Sozialdemokraten allerdings nach wie vor einen Koalitionspartner. Die Linke liegt in Brandenburg äußerst knapp hinter der SPD. Auch die müsste ein Alarmsignal für die Sozialdemokraten sein.
Ich möchte nicht hämisch reagieren, aber in gewissen Teilen hat die SPD die entsprechende Quittung für ihr Handeln serviert bekommen. Die Gründe für das schlechte Abschneiden bei der Bundestagswahl sind mannigfaltig.
Zum einen wäre da der Spitzenkandidat Frank Walter Steinmeier. Eine Figur ohne Ecken und Kanten. Ein Gutmensch, mit dem man gern einen Grillabend veranstalten würde aber ihn nicht auf den Stuhl des Kanzlers setzen. Herr Steinmeier mag ein hervorragender Außenminister gewesen sein, aber als Kanzler hat er nicht die Statur und nicht das nötige Charisma dazu.
Zum anderen sollte man sich in der SPD-Riege wieder bewusst werden, wofür das große S im Parteinamen steht. Nein es steht nicht für „Schön“ oder „Schauspieler“. Es steht für Sozialdemokratie. Nicht ohne Grund hat die Partei die Linke deshalb so viele Stimmen erreichen können. Wer bei der jetzigen Bundestagswahl sozial gewählt hat, hat im großen Maße sein Kreuz bei den Linken gemacht. Denn im Unterschied zu der SPD hat die Linke wirklich ihre soziale Ausrichtung in den Vordergrund gestellt. Aber so ist das eben mit den selbst ernannten Volksparteien. Wenn man nur die große unbekannte Mitte erreichen möchte, verliert man seine eindeutige Ausrichtung. Dafür hat es jetzt die Quittung vom Wähler gegeben. Der lässt sich eben nicht so einfach an der Nase herum führen, wenn man im nicht die Wahrheit erzählt.
Wie verlogen die Partei zu sich selbst ist, sieht man gerade aktuell an den Stellungnahmen. Man kann und will sich nicht eingestehen, dass man die Sache vergeigt hat. Ehrlich wäre es, wenn man dem Wahlvolk klipp und klar sagen würde, dass man im Wahlkampf etliches falsch gemacht hat. Statt dessen blickt man zurück auf die vielen tollen Errungenschaft der alten Regierungsarbeit. Wunderbar. Das ist sozial; zumindest den Kollegen gegenüber.
Kann mich nur anschliessen und finde dass ist die Quittung für all die Lügen und die Versprechen die sie gemacht haben.Diese selbsternannte Volkspartei bekommt jetzt nur das was ihr zusteht!! Es begann mit Andrea Ypsilanti und endete heute erbärmlich mit Frank-Walter Steinmaier.
Hier http://www.vollossi.de schrieb ein Ostdeutscher schon mal im Juni 2009 etwas zum desolaten Zustand der SPD.
Trifft sicher den Kern und das Problem.