das Supertalent – Kinder im TV!?

Auf RTL sucht man mal wieder ein Supertalent. Super! Talente braucht das Land. Oder um es in RTL-deutsch zu sagen: der Dieter braucht einen neuen Verkaufshit. Gestrigen Samstag wurde das zweite Halbfinale gezeigt und irgendwie kann ich mir nicht helfen. Die Show ist zu einem guten Teil leicht pädophil. Ich hoffe nicht, dass manch Erwachsener seltsame Gefühle bekommt beim Anblick der Kleinen. Die auf Kommerz und Quote ausgerichtete Show ist jedoch kein Spielplatz mit Guckloch (=Kameranschluss). Kleine Kinder haben in einer solchen Show einfach nichts verloren. Da ist in erster Linie der Sender RTL in die Pflicht zu nehmen. Aber irgendwie scheint dies nicht einmal die Landesmedienanstalt zu stören. Talente gehören eben ins Fernsehen – und seien sie auch noch so jung.

Das zweite Halbfinale war zum großen Teil ein Kindergarten, der spät abendlich noch geöffnet hatte. Ethan Jerome Coleman ist gerade einmal 7 Jahre alt. Richard Istel ist bescheidene 10 Jahre jung. Und Tamina Geuting ist auch „nur“ 11 Jahre alt. RTL betont zwar stets, dass im Hintergrund Psychologen und Betreuer anwesend sind. Auch stehen die Eltern neben den kleinen Kids. Doch was soll das? Die Eltern wären hier ebenso in die Pflicht zu nehmen wie die Verantwortlichen bei RTL. Kinder gehören nicht ins Fernsehen – und schon gleich gar nicht in eine solch unbarmherzige und durchchoreographierte Show. Das ist weder Platz für kindliche Freiräume noch für kindliches Verhalten. Wer da nicht funktioniert, fliegt raus. Dieser emotionale, psychische so wie physische Druck gehört verboten für Jugendliche unter 16 Jahren. Aber wie gesagt: der Sender macht damit Geld, die Eltern hoffen auf das große Glück und der Zuschauer möchte es sehen *sick*

Und gleich kommt einer um die Ecke gebogen der sagt, diese Kinder machen das alles freiwillig. Mag sein. Babys pupsen auch freiwillig gern. Und 10-jährige Jungs träumen freiwillig von einem Job als Astronaut oder Feuerwehrmann. Und manch anderes Kind singt und tanzt freiwillig gern. Doch keiner der kleinen Knirpse kann den Druck einschätzen, der bei einer solchen Show entsteht und aufgebaut wird. Dabei sein ist super. Aber rausfliegen ist nicht nur doof, das ist mega-ober-kacke. Das sagt der kleine Zwerg, wenn er beim Supertalent gehen muss. Doch was im Kopf des kleinen Mannes passiert, das sieht und versteht keiner. Das ist doch super für das Nicht-Talent, oder?

Am 19. Dezember findet das Finale statt. Mit dabei sein werden: Vanessa Krasniqi (Sängerin und übrigens auch nur 13 Jahre jung), Davy Kaufmann (Sänger), Yvo (Performancekünstler mit Hund), Petruta Küpper (Panflöte-Spielerin), Oliver Römer (Soulsänger) und Richard Istel (Sänger). Ich wage mal einen Blick in die Glaskugel und verrate schon jetzt, wer es werden wird: entweder Petruta Küpper mit ihrer Panflöte. Denn bereits letztes Jahr sorgte Michael Hirte mit seiner Mundharmonika für 800.000 verkaufte CDs. Und Songs mit einer Panflöte passt so wunderbar in die weihnachtliche Zeit. Oder der Dieter überlegt es sich ganz anders. Schließlich geht es darum, mit welchem Kandidaten am Ende das meiste Geld gemacht werden kann – und leider nicht, wen die Zuschauer am süßesten finden. Wird ja gern gesagt, dass der Teilnehmer mit den meisten Anrufen (durch Televoting) zum Sieger gewählt wird. Na hoffen wir das mal. Denn sonst wäre das Supertalent gar nicht super. Es reicht ja schon, wenn man kleine Kinder vorführt.

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Ein Kommentar

  1. „Die Show ist zu einem guten Teil leicht pädophil. “

    wie verblendet kann man nur sein? und alle pädophilen sind kinderschänder… alles klar.

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