Geheimtipp: „Kessler ist ..“ auf zdf_neo

Stellen Sie sich vor, Sie sind prominent. Stellen Sie sich weiter vor, ein Fernsehteam möchte ihre Lebensgeschichte beleuchten. Und stellen Sie sich vor, ein bekannter Parodist wie Michael Kessler möchte so werden wie Sie. Was denken Sie sich? Vielleicht dass Michael Kessler versuchen wird, Sie auf ulkige Art und Weise zu parodieren? Ihre Stärken und Ihre Schwächen aufzeigen wird? Eventuell gar ein paar Marotten einarbeiten wird? Doch am Ende ist alles anders. Die Prominenten sitzen ihrem eigenen Ich gegenüber und führen ein Interview mit sich selbst.

In der ZDF-Mediathek sind die einzelnen Folgen abrufbar. Man sollte zumindest die absolut emotionale Folge mit Matthias Steiner gesehen haben. Oder auch das ehrliche und tiefgreifende Interview mit Michaela Schaffrath. Und Markus Kavka bringt es wunderbar auf den Punkt:

„Das war selbst für mich als alten Hasen eines der bemerkenswertesten Situationen, in denen ich jemals gesteckt habe. Also erst mal das zu sehen und tatsächlich das Gefühl zu haben, in einen Spiegel zu gucken. Man redet mit seinem Spiegelbild und das redet zurück. Und das wirklich total abgefahren.“

Das ZDF sollte auf alle Fälle weitere Folgen produzieren lassen. Doch hierbei steckt auf das Risiko für dieses Format. Die Sendung lebt vom Überraschungsmoment, wenn die Prominenten plötzlich ihrem Spiegelbild gegenüber sitzen. Keiner der Prominenten rechnet damit, solch eine Art von Interview mit sich selbst zu führen. Wenn dies aber bereits im Vorfeld klar ist, wird keines solcher Interviews mehr möglich sein. Die Idee des Formates frisst sich selbst. Leider.

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2 Kommentare

  1. Also erstmal schalte ich schon ab, wenn sich irgendwas um „Promis“ dreht. Zum zweiten beschwert man sich hier über die Dämlichkeit ein so „tolles“ Nischenformat zu verbrennen, dabei könnte man auch hundert Folgen von diesem Müll drehen und danach ausstrahlen.

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